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Fotos: Pixabay

Wo bin ich zuhause und warum? Dies war die Ausgangsfrage an die Teilnehmenden (TN), mit der sie sich auseinanderzusetzen hatten. Ist Zuhause ein Ort oder ist Zuhause dort, wo meine Familie ist, wo ich mich wohlfühle, wo ich gerade bin? Die Antworten waren unterschiedlich, die Begründungen vielfältig.

Ausgehend von dieser Frage sollten sich die TN im weiteren Verlauf mit dem Fragenkomplex beschäftigen, wo sie hingehen würden, wenn sie noch heute Deutschland verlassen müssten (wegen Krieg, Katastrophe, Pandemie). Sie sollten darstellen, wie sie dorthin kommen würden, was sie mitnehmen würden.

Zu diesem Zeitpunkt wurden wir von den aktuellen Ereignissen in Form der Corona-Pandemie eingeholt. Plötzlich hatten die gestellten Fragen eine ganz andere Wertigkeit, die Flughäfen waren wirklich geschlossen, die Grenzen zum Teil geschlossen. Die TN standen vor einer plötzlich realen Frage. So war auch die Beschäftigung damit sehr konkret. Es wurden Pläne erarbeitet, Packlisten geschrieben und es stellten sich den TN viele Fragen.

Die Aufgabenstellung wurde erweitert um einen Perspektivwechsel: Wenn ich nun woanders bin, wer bin ich da? Wie verhalte ich mich dort? Wie werde ich dort aufgenommen? Was kann ich tun, um gut aufgenommen zu werden?

Einige TN, die als Flüchtlinge zu uns gekommen sind, konnten hier sehr viele intensive Beiträge leisten, die die anderen TN sehr stark beeindruckten. So hatten sie sich noch nie mit den TN ausgetauscht, so tiefgründig noch nicht mit der Thematik beschäftigt.

Logischer Weise schloss sich eine zukunftsperspektivische Aufgabe an, die die TN sich damit beschäftigen ließ, wer wo warum welche Rolle spielt und was das gegenseitig mit den Menschen macht. So entstanden diverse Arbeitsthemen, die vom Anfang in der VHS (alle neu und fremd) über Touristen in Spanien bis zu Flüchtlingen in Australien reichten. In einem ständigen Hin-und-her der Perspektiven gingen die TN mit sehr viel Empathie mit ihren frei ausgewählten Themen um und gestalteten eindrucksvolle Videosequenzen, die die Problematiken eindringlich aufzeigen (aus Fremden werden Freunde, nicht nur Liebe geht durch den Magen, 3-Klassen-Gesellschaft, Erwünscht sind nur Reiche, Anpassung und Integration ..).

Dies vor allem vor dem Hintergrund, dass das Projekt mehrere Wochen über Distanzunterricht lief und eine Präsentation in bislang gewohnter Form gar nicht möglich war. Die Videosequenzen wurden diskutiert und abgesprochen, den filmischen Teil übernahmen die TN allein bzw. in Kleingruppen unter Wahrung aller Distanz- und Hygienevorschriften.

Auf der Präsentation  der im  Projekt erarbeiteten Ergebnisse am 26.06.2020 wurden die Gäste durch eine Ausstellung geführt. Die TN kamen zeigten eindrucksvoll nach, dass es ganz gravierende Unterschiede gibt zwischen den Flüchtlingen, die aus Ländern des Südens zu uns kommen, und uns als Flüchtlingen, wenn wir jetzt tatsächlich unser Land verlassen müssten.

So wurde zwischen den "Standard"-Flüchtlingen und den "Luxus"-Flüchtlingen unterschieden, was sich schon allein am Gepäck zeigte. Eine einfache Plastiktüte stand dem Wanderrucksack gegenüber, die Flip-Flops den wärmenden Wanderschuhen.

Gehen Sie mit und nehmen Sie ein paar Eindrücke mit von der
Präsentation >>> hier und sehen Sie im Video, wie einfühlsam und nachdrücklich die Teilnehmenden die Themen technisch im Video umgesetzt haben (den Link zum Video finden Sie >>> hier).