Mein Alltag - Dein Alltag
Mein Alltag – Dein Alltag.
Lebenswege im Vergleich!
Der Fokus des Projekts sollte auf den Alltag junger Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern gelegt werden.
Beim Vergleich ausgewählter Lebenssituationen von Jugendlichen westlicher Länder wie Entwicklungsländer wurde die Sensibilität für kulturelle Identität bewusst (er) gemacht.
Die 21 Teilnehmenden des Lehrgangs zum Erwerb des Mittleren Bildungsabschusses- Fachoberschulreife - setzten sich aus 10 jungen Frauen und 11 jungen Männern mit einem durchschnittlichen Alter von 20 Jahren zusammen. Zehn Teilnehmer tragen einen kulturellen Hintergrund aus unterschiedlichen Ländern wie Türkei (5 m), dem Libanon (1 m), Pakistan (1 m), der Elfenbeinküste (1 m), sowie Polen (1 w) und Tunesien (1w). 11 TN stammen aus Deutschland (7 w, 4 m). Mit eingebunden wurden interessierte Teilnehmende aus weiteren Herkunftsländern (z.B. eine Teilnehmerin aus Ruanda, ein Teilnehmer aus Liberia) aus den anderen Schulabschlusslehrgängen.
Modul 1 konzentrierte sich auf Schule / Ausbildung / Beruf und die verbale Präsentation unterschiedlicher Lebensbiographien unserer Teilnehmenden.Die Teilnehmenden haben im Internet, in Zeitungen und Büchern, sowie durch mündliche Überlieferungen von Familie / Freunden, Lebenswege junger Menschen erfahren. Sie schrieben ihre eigene Biographie unter Berücksichtigung ihrer Besonderheiten / Unterschiede auf und trugen sich diese gegenseitig vor. In Gruppenarbeit wurden zwei Biographien ausgewählt und überarbeitet, indem sie vor allem den Lern- bzw. Bildungsweg berücksichtigten. Anschließend diskutierten die Teilnehmenden in der Gruppe die Chancen und Möglichkeiten ihres eigenen Bildungsweges, indem sie sich ein Ziel gaben bzw. einen Lebenswunsch äußerten. Bilder / Fotos / Zeichnungen wurden gesammelt (Familienalbum; Internet) und als Präsentationshilfen ausgewählt. Zum Abschluss studierten sie den Vortrag Ihrer Biographien ein und ließen dabei ihre eigenen Präsentationsideen mit einfließen.
Im 2. Baustein des Projektes widmeten sich die Teilnehmenden der Gesundheitsversorgung in Deutschland und im Vergleich dazu in den Entwicklungsländern. Sie recherchierten das deutsche Gesundheitssystem und erarbeiteten Möglichkeiten und Grenzen der individuellen Versorgung. Es wurde den Teilnehmenden deutlich, welche gesellschaftlichen finanziellen Ressourcen notwendig sind, um ein System wie in Deutschland zu finanzieren. Deutlich wurde dabei auch, dass grundsätzlich jedem Bürger in Deutschland eine gesundheitliche Versorgung zur Erhaltung seines Lebens zur Verfügung steht (Partizipationsprinzip). Im Anschluss daran wurde die Gesundheitsversorgung in beispielhaften Projekten in Entwicklungsländern skizziert, wie z.B.:Kenia - Bekämpfung von HIV/AIDS- und TB-Infektionen, Tansania - Erfolgreicher Kampf gegen Bilharziose und das Jugendrotkreuz in NRW unterstützt Gesundheitsprojekte in Uganda.Schnell wurde deutlich, dass es im Vergleich zu Deutschland keine flächendeckende Gesundheitsversorgung durch Krankenhäuser, Arztpraxen, etc. gibt. Zudem findet dort das Partizipationsprinzip keine Anwendung. Anhand der oben benannten Gesundheitsprojekte wurden jedoch positive Beispiele aufgezeigt und mögliche Wege der besseren gesundheitlichen Wege sichtbar gemacht.
Im Modul 3 wurde zunächst der Begriff „Freizeitgestaltung“ in Deutschland und ausgewählten Entwicklungsländern definiert und dessen Inhalte und Darstellung bearbeitet. Die Ergebnisse dieses Arbeitsschrittes wurden in Plakatform fixiert und dokumentiert. Dabei wurde ersichtlich, welche verschiedenen Randbedingungen und Lebenssituationen den Begriff „Freizeit“ prägen. Hieraus entstanden drei Arbeitsgruppen, die die eigenen Vorstellungen und Bedürfnisse ihrer Freizeitgestaltung vorstellig machten.
Themen der drei Arbeitsgruppen waren wie folgt:
„Tanz“: Aufführung eines selbst entwickelten Entspannungstanzes mit Yoga und Bauchtanzelementen
„Musik“: Präsentation einer Liedproduktion zum Thema: „Mein Alltag – Dein Alltag“ bzw. „heile Welt – traurige Welt“
„Sport“: Darbietung einer Fotoreportage zum Thema „Fußball ist unser Leben“, wobei sich Industrie- und Entwicklungsländer mit dieser Sportart identifizieren sollten
Die Teilnehmenden suchten Definitionen der Begriffe Demokratie, Gleichberechtigung, Menschenrechte, sowie Armut und Entwicklungsländer aus dem Internet und setzten sich mit den Themen in Diskussionen auseinander.
Sie beschäftigten sich mit dem Text Arme Welt – Reiche Welt / Wege aus der Armut und lernten anhand eines Fallbeispiels des Frauenförderprogramms in Uganda das „Aktionsprogramm 2015“ und die Grameen Bank als eine Initiative einer Nichtregierungsorganisation (NRO) kennen.
Ferner diskutierten sie die Armut westlicher Länder im Vergleich zur Armut in Entwicklungsländern anhand von zwei Karikaturen. Sie erfassten gemeinsame Kennzeichen von Armut wie Unsicherheit und Aussichtslosigkeit, Machtlosigkeit und Ausgrenzung innerhalb einer Gesellschaft
Alle Projektschritte wurden auf Plakaten dokumentiert und die einzelnen Arbeitsschritte in Form einer Fotoreportage festgehalten. In einer zusätzlichen Arbeitsgruppe wurden die Themen künstlerisch aufgearbeitet. Die entstandenen Kunstwerke, sowie alle erarbeiteten Ergebnisse wurden vor Teilnehmenden aus Parallelkursen präsentiert.